
Hypothek im Alter? Das müssen Sie wissen
Die Hypothek endet nicht mit der Pensionierung – im Gegenteil, sie rückt stärker in den Fokus. Vielleicht fragen auch Sie sich, wie tragbar das Eigenheim ist, wenn das Einkommen sinkt. Eine frühzeitige Abklärung schafft Klarheit und Sicherheit für die Zukunft.
Mit der Pensionierung verändert sich das Leben in vielerlei Hinsichten. Neben den persönlichen Veränderungen ist auch die finanzielle Situation davon betroffen. Das Arbeitsleben fällt weg und mit ihm das Einkommen aus der Erwerbstätigkeit. Das betrifft nicht nur die persönlichen Ausgaben und Sparziele, sondern bei vielen Menschen auch die Finanzierung des Wohneigentums. Aus diesen Gründen ist es wichtig, sich frühzeitig damit zu beschäftigen, wie das mit Fremdkapital finanzierte Wohneigentum (Hypothek) auch über das Rentenalter hinaus sorglos erhalten werden kann.
Inwiefern verändert sich die Finanzierung der Hypothek bei der Pensionierung?
An der Art der Hypothek verändert sich in den meisten Fällen nichts. Allerdings ist die persönliche finanzielle Situation von der Pensionierung betroffen, weshalb sich auch einige finanzielle Grundlagen zur Hypothek verändern.
Wenn Sie eine Hypothek aufnehmen möchten, wird unter anderem die Belehnung und die Tragbarkeit berechnet.
Die Belehnung beschreibt den prozentualen Anteil des Fremdkapitals an einer Liegenschaft. Ist ein Objekt etwa mit 80% belehnt, ist die Liegenschaft mit 80 % Kapital einer Pensionskasse, Bank oder einer ähnlichen Institution finanziert. Die restlichen 20 % kommen aus Eigenmitteln.
Die Tragbarkeit hingegen beschreibt das Verhältnis zwischen den mit der Hypothek verbundenen Kosten und dem Jahreseinkommen der Hypothekarnehmerin oder des Hypothekarnehmers. Diese Kosten bestehen aus den geschuldeten Zinszahlungen, der Amortisation und den Nebenkosten. Sie dürfen zur Bewilligung einer Finanzierung nicht höher sein als 33–38 % des Jahreseinkommens.
Wie wirkt sich die Pensionierung auf Belehnung und Tragbarkeit aus?
Zum Zeitpunkt der Pensionierung darf die Belehnung in aller Regel nur noch maximal 65–67 % betragen. Das bedeutet, dass die bestehende Finanzierung typischerweise bis zur Pensionierung auf rund 65% des Liegenschaftswertes amortisiert wird. Bei der Tragbarkeit ändert sich grundsätzlich nichts an den Kriterien. Allerdings wird das Jahreseinkommen bei den meisten Menschen tiefer sein als noch während der Erwerbstätigkeit.
Bei der Pensionierung entfällt in den meisten Fällen die Pflichtamortisation. Dementsprechend setzen sich bei der Pensionierung die Finanzierungskosten aus den geschuldeten Hypothekarzinsen und den Nebenkosten zusammen. Während sich die Nebenkosten (meist basierend auf dem Verkehrswert der Liegenschaft) nicht reduzieren lassen, können die Hypothekarzinsen geschmälert werden, indem die Hypothek teilweise amortisiert wird.
Im Umkehrschluss bedeutet das in den meisten Fällen, dass die Hypothek so weit amortisiert würde, bis sie rund 65 % des Verkehrswertes der Liegenschaft nicht übersteigt und die kalkulatorischen Kosten der Hypothek höchstens 33–38 % des Jahreseinkommens betragen. Dieselben Grundsätze gelten auch, wenn Sie im Rentenalter eine bestehende Hypothek erhöhen oder eine neue Finanzierung aufnehmen möchten. Im Falle von Zusatzsicherheiten können Pflichtamortisationen auch vermieden werden, falls Sie dies nicht wünschen. Sofern die Einkommens- und Vermögenssituation es zulässt, können daher auch individuelle Überlegungen zur Amortisation hinzugezogen werden.
Um die Auswirkungen und Herausforderungen der Hypothek im Alter zu meistern ist eine frühzeitige Pensionsplanung sinnvoll. So können Sie Ihre finanzielle Situation zielgerichtet planen.
Beachten Sie, dass es sich bei den Ausführungen in diesem Artikel um grundlegende Richtlinien beziehungsweise allgemeine Grundsätze handelt. Jedes Leben verläuft einzigartig und keine Lebensgeschichte und Ausgangslage ist identisch. Weiter sind auch die Bedingungen der finanzierenden Partner unterschiedlich. Aus diesen Gründen ist es sehr wichtig, dass die Finanzierung im Alter mit den zuständigen Fachpersonen individuell und situativ detailliert besprochen wird – im besten Fall frühzeitig.
Die APK möchte ihren Kundinnen und Kunden Stabilität und Verlässlichkeit bieten.
Weitere Fragen zum Wohneigentum im Alter
Neben den aufgelisteten finanziellen Folgen einer Pensionierung bringt diese auch strukturelle Herausforderungen mit sich. Es stellen sich weitere wichtige Fragen zum Wohneigentum im Alter. Die Antworten darauf können von grosser Bedeutung sein. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung möglicher Fragen und Aspekte, die beim Wohnen im Alter berücksichtigt werden sollten. Dabei handelt es sich nicht um eine abschliessende Aufzählung, aber um bedeutende Fragen, die das Wohnen im Alter betreffen oder bei einem allfälligen Erwerb von Wohneigentum im Pensionierungsalter berücksichtigt werden sollten.
Gebäude und Umgebung
- Entspricht die Wohnung oder das Haus den Anforderungen für das Alter (Aufzug vorhanden, rollstuhlgängig, barrierefrei usw.)?
- Ist die Grösse des Eigenheims noch passend oder ist eine Umgestaltung oder Aufteilung in kleinere Wohneinheiten sinnvoll?
- Lassen sich die anfallenden Aufgaben wie Reinigung oder Gartenpflege weiterhin problemlos erledigen oder übertragen?
- Sind öffentliche Verkehrsmittel, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und weitere Ziele zu Fuss oder in angemessener Distanz erreichbar?
Finanzielle Fragen
- Ist eine Liquiditätsreserve für Notfälle vorhanden?
- Stehen in naher Zukunft grössere Investitionen oder Renovationen an?
- Sind Regelungen zu Erbschaftsfragen und Nachlass bereits getroffen oder geplant?
Die APK begleitet Sie auch nach der Pensionierung weiter
Die APK möchte ihren Kundinnen und Kunden, die ihre Verpflichtungen stets zuverlässig erfüllt haben, Stabilität und Verlässlichkeit bieten. Deshalb wird Ihre Hypothek auch nach der Pensionierung fortgeführt. Bei Bedarf werden mögliche Anpassungen geprüft. So können Sie Ihren Ruhestand entspannt und in den eigenen vier Wänden verbringen.
Wenn Sie sich mit den genannten Fragen und den finanziellen Aspekten beschäftigt haben, steht Ihrem Wohneigentum auch im Rentenalter nichts mehr im Weg. Sie können Ihre Pension sorglos und in vollen Zügen geniessen.
In Kürze
- Eine frühzeitige Finanzplanung ist für eine erfolgreiche Pensionierung zentral
- Klären Sie auch Fragen zum Gebäude selbst (z. B. Barrierefreiheit im Alter)
- Die APK führt Hypotheken auch nach der Pensionierung fort